22.06.2012
Erneuter Ärger im elektronischen Briefkasten

Internetkriminelle sind derzeit besonders aktiv. Sie nutzen mit betrügerischen E-Mails das Interesse an der Fußball-Europameisterschaft sowie an der in Kürze beginnenden Urlaubssaison dazu, Computerbesitzer aufs Kreuz zu legen.
Sich Spiele der Fußball-Europameisterschaft im Internet anzuschauen ist insbesondere für solche Personen, die es nicht rechtzeitig geschafft haben, ihren Schreibtisch zu verlassen, eine gute Alternative zum heimischen Fernsehgerät.
PC-Schädlinge statt schöner Tore

Das wissen auch Internetkriminelle, die nach Angaben des Sicherheitsunternehmens Kaspersky mit Links auf bestimmten Internetseiten sowie mithilfe von E-Mails derzeit in großem Stil versuchen, Fußballfreunde in die Falle zu locken.
Wird bei der Auswahl derartiger Online-Angebote nicht mit großer Sorgfalt vorgegangen, besteht die Gefahr, den Betrügern auf den Leim zu gehen. Deren Links bescheren nämlich nicht wie erwartet einen spannenden Fußballabend, sondern verseuchen den PC ihrer Opfer mit Computerschädlingen aller Art.
Unbedenklich sind hingegen die sogenannten Livestreams der öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten. Den jeweiligen Link zu den von der ARD übertragenen Fußballspielen findet man unter der Internetadresse www.ardmediathek.de. Auch beim ZDF muss man die Mediathek aufrufen, um zum Livestream-Angebot des Senders zu gelangen.
Warnung vor Sensationsmeldungen
Bei Cyberkriminellen besonders beliebt sind derzeit auch massenhaft verbreitete E-Mails und Meldungen in sozialen Onlinenetzwerken mit angeblichen Sensationsmeldungen zur Fußball-Europameisterschaft.
Das Ziel solcher Meldungen besteht nach Aussage der Kaspersky-Experten darin, die Empfänger auf gefälschte Internetseiten zu locken, um von dort aus sensible Daten der Opfer abzugreifen. Auch in diesen Fällen gilt die Devise „Finger weg“.
Gefährliche Hilferufe
Das Ausnutzen der Fußballbegeisterung ist derzeit allerdings nicht die einzige Masche, mit deren Hilfe Onlinegangster versuchen, Computernutzer aufs Kreuz zu legen.
Mithilfe gestohlener E-Mailkonten und den darauf befindlichen Adressbüchern werden Mails verschickt, die für die Empfänger ganz offenkundig von jemand stammen, den sie kennen.
In dem sehr persönlich gehaltenen Text der Mails wird behauptet, dass dem Absender während einer Reise sein Bargeld, seine Kreditkarte sowie seine Personalpapiere abhandengekommen sind. Um zumindest die Hotelrechnung bezahlen zu können, werden die Empfänger darum gebeten, dem Absender per Bargeldtransfer via Western Union Geld zu schicken.
Wer nicht fragt, riskiert den Verlust seines Geldes
Bevor man dies macht, sind Rückfragen bei Freunden und Verwandten des Absenders ratsam. Denn so kann man sich versichern, dass es sich bei der Mail nicht um eine Fälschung handelt und sich die Person tatsächlich auf Reisen in dem von in der Mail genannten Land befindet.
Weil nämlich das E-Mailkonto des vermeintlichen Absenders gekapert ist, hilft es nichts, ihm eine Mail zu schicken. Denn darauf können die Betrüger antworten, ohne Argwohn zu wecken.
Auch das Angebot, bei der in derartigen Mails genannten Telefonnummer der Rezeption des Hotels anzurufen, ist nicht zielführend. Dabei handelt es sich nämlich um eine Rufnummer der Betrüger, die dem Anrufer wortreich zu erklären, dass sich ihr Freund, der derzeit leider nicht zu sprechen sei, in großen Nöten befindet.
(Quelle VersicherungsJournal 20.06.2012)
Jürgen Zwilling und Ursula Zwilling
- Versicherungsmakler-
juergenzwilling@auc-zwilling.de ursulazwilling@auc-zwilling.de