14.06.2010
So schützt man sein Fahrrad vor Diebstahl

Im Jahr 2008 wurden in Deutschland rund 360.000 Fahrräder als gestohlen gemeldet. Das geht aus einer vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) veröffentlichten Statistik hervor. Doch trotz einer Schadensumme von über 123 Millionen Euro werden seit Jahren nur etwas mehr als zehn Prozent der Fahrraddiebstähle durch die Polizei aufgeklärt.
Über die niedrige Aufklärungsquote ärgern sich nicht nur die Bestohlenen, sondern auch Hausrat- und Fahrradversicherer, die sich vermutlich mit nicht wenigen der Diebstähle zu befassen hatten. Dabei reichen oft ein paar einfache Vorsichtsmaßnahmen aus, um den Langfingern das Leben schwer zu machen.
Nicht nur ab-, sondern anschließen
Wer sein Fahrrad auch bei einem kurzen Stopp abschließt, etwa beim Besuch eines Bäckers, vermindert das Diebstahlrisiko erheblich. Statistisch gesehen gehen nämlich rund 30 Prozent aller Fahrraddiebstähle auf das Konto von Gelegenheitstätern.
Es reicht nicht aus, das Fahrrad nur abzuschließen. Man sollte es grundsätzlich mit dem Rahmen an einen stabilen Gegenstand anschließen, der hoch genug sein muss, dass man das Velo nicht samt Schloss einfach darüber heben kann.
Denn selbst das beste Schloss nützt wenig, wenn ein Täter das Rad auf einen Kleintransporter laden oder es wegschieben kann, um anschließend in unbeobachteter Umgebung in alle Ruhe das Schloss zu knacken.
Auf Öffentlichkeit achten
Das Fahrrad sollte möglichst nicht an einsamen oder schlecht einsehbaren Orten abgestellt werden. Denn Diebe wissen über die Vorteile, unbeobachtet arbeiten zu können.
Der kürzeste Weg zwischen Abstellplatz und Zielort ist nicht immer der sicherste. Daher sollte man gegebenenfalls ein paar hundert Meter Fußweg in Kauf nehmen.
Den Dieben die Arbeit erschweren
Zwischen dem Schloss, dem Fahrrad und dem Gegenstand, an dem es angeschlossen wird, sollte möglichst wenig Platz verbleiben. Denn so kann verhindert werden, dass ein Dieb einen Wagenheber zum Aufstemmen des Schlosses ansetzen kann.
Wenn möglich, sollte die Schlüsselöffnung nach unten weisen. Denn auch das erschwert den Dieben die Arbeit und ist ein probates Mittel gegen das gefürchtete Lockpicking, bei dem mit Spezialwerkzeugen der Schließmechanismus überwunden wird. In diesem Youtube-Video kann man einem „Picker“ bei der Arbeit zuschauen.
Nur gute Schlösser schützen
Bügel-, Ketten-, Seil- oder Zollstock-Schloss – nur wer bereit ist, für ein Fahrradschloss etwas mehr Geld auszugeben, kann sein Fahrrad ausreichend sicher vor Diebstahl schützen. Gute Schlösser sind im Fachhandel schon ab etwa 50 Euro erhältlich.
Wer zu einem einfachen Kabelschloss greift oder glaubt, dass ein Rahmenschloss ausreicht, spart am falschen Ende. Gute Anbieter teilen ihre Schlösser in Sicherheitsklassen ein. Je höher, umso besser.
Beim Kauf lässt man sich am besten von einem Fachhändler beraten. Tipps gibt es auch auf diesen Internetseiten des ADFC.
Gute Schlösser sind schwer und unhandlich?
Die weit verbreitete Meinung, dass gute Schlösser schwer und unhandlich sind, stimmt nicht. Denn nicht nur mit schweren Ketten- und Bügelschlössern kann man Dieben die Stirn zeigen. Auch die Faltschlösser der Firmen Abus und Trelock bieten einen ausgesprochen guten Schutz.
Faltschlösser sind handlich und lassen sich leicht am Flaschenhalter des Fahrradrahmens befestigen oder in einer Tasche oder einem Rucksack mit sich führen.
Der Trick mit der Codierung
Insbesondere hochwertigere Fahrräder sollten unbedingt codiert werden. Dabei wird das Fahrrad ähnlich einer Tätowierung mit einem nicht mehr ohne Beschädigung des Rahmens zu entfernenden Code versehen.
Das macht es Dieben schwer, das Fahrrad ohne Eigentumsnachweis zu verkaufen beziehungsweise zu nutzen und somit für sie wertlos.
Laufräder sichern
Die Laufräder guter Fahrräder sind teuer und ein begehrtes Objekt für Diebe. Es ist zwar bequem, ein durch einen sogenannten Schnellspanner gesichertes Laufrad nach einem Plattfuß mit einem Handgriff ausbauen zu können.
Doch auch Diebe kennen diesen Trick. Daher sollten teure Laufräder grundsätzlich mit einem speziellen System, wie etwa dem der Firma Pitlock, gesichert werden. So gesicherte Fahrradteile können nur dann gestohlen werden, wenn man sie zerstört. Dann aber sind sie für einen Dieb wertlos.
Wie versichert man sein Fahrrad
Zusätzliche Tipps und weitere Informationen rund um das Thema Fahrraddiebstahl sind auf diesen ADFC-Internetseiten zu finden.
Wenn das geliebte Zweirad trotz aller Vorsichtsmaßnahmen gestohlen wird, ersetzt eine Fahrradversicherung zumindest den finanziellen Schaden. Versichert werden kann das Fahrrad entweder im Rahmen einer Hausratversicherung oder über spezielle Fahrrad-Policen.
Auch wenn das das Rad nicht wieder zurückbringt, erhält man in der Regel zumindest ausreichend Geld, um sich ein neues Lieblings-Bike zulegen zu können.
(Quelle VersicherungsJournal 16.03.2010)

Jürgen Zwilling und Ursula Zwilling
- Versicherungsmakler-
juergenzwilling@auc-zwilling.de ursulazwilling@auc-zwilling.de