10.07.2006
Alles über zuzahlungsfreie Arzneimittel

Seit dem 1. Juli dieses Jahres haben Kassenpatienten, die Geld sparen wollen, in vielen Fällen die Möglichkeit, sich ein zuzahlungsfreies Medikament verschreiben zu lassen. Doch den wenigsten Versicherten dürfte bekannt sein, nach welchen Medikamenten sie ihren Arzt oder Apotheker fragen müssen. Medikamentenlisten sowie zusätzliche Informationen gibt es im Internet.
Nach Aussage des Bundesgesundheitsministeriums lagen die Ausgaben für Arzneimittel im Jahr 2005 über jenen für ambulante ärztliche Behandlungen. Und auch weiterhin würden viel zu viele teure Medikamente verordnet, obwohl es gleichwertige, aber deutlich preisgünstigere Alternativen gäbe.
Mehr als 2.000 Medikamente
Für Abhilfe soll das im Mai dieses Jahres in Kraft getretene Gesetz zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit in der Arzneimittelversorgung (AVWG) sorgen, welches Anreize für mehr Wirtschaftlichkeit bei der Verordnung von Arzneimitteln schaffen soll.
Am 1.7.2006 sind in einem ersten Schritt mehr als 2.000 Medikamente, deren Preis um mindestens 30 Prozent unter den von den Krankenkassen gezahlten Festbeiträgen liegt, von jeglicher Zuzahlung durch die Patienten befreit worden. Weitere Medikamente sollen folgen.
Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker
Da noch längst nicht bei allen Beteiligten angekommen zu sein scheint, dass es zuzahlungsfreie Medikamente gibt, schlägt das Bundesgesundheitsministerium vor, dass die Patienten ihren Arzt danach fragen sollten, ob er ihnen ein zuzahlungsfreies Medikament verschreiben kann.
Für den Fall, dass keine medizinischen Gründe dagegen sprächen sei es am einfachsten, wenn der Arzt an Stelle eines Medikamentennamens lediglich einen bestimmten Wirkstoff verschreibe. In der Apotheke könne dann ein von der Zuzahlung befreites Präparat herausgesucht werden.
Auf den Internetseiten des Ministeriums kann eine Liste der derzeit verfügbaren Medikamente abgerufen werden.
Noch nicht perfekt
Diese Liste enthält lediglich den Namen des jeweiligen Medikaments sowie den des Herstellers. Außerdem wird angegeben, in welcher Packungsgröße das Mittel erhältlich ist.
Ausführlichere Informationen enthält eine zweite Liste, in der unter anderem auch die Wirkstoffe sowie der Apothekenpreis der einzelnen Medikamente genannt werden.
Einen ähnlichen Service bietet auch die Arbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände der Krankenkassen auf ihren Internetseiten an.
Das Informationsangebot könnte allerdings noch verbessert werden. Denn nach einer für Laien interessanten Liste, die nach den Namen von Krankheiten sortiert ist, sucht man auf beiden Internetportalen vergebens.
Ergänzende Informationen
Noch ist nicht für jede Therapie ein zuzahlungsfreies Arzneimittel erhältlich. Die Listen werden jedoch nach Angaben des Ministeriums im 14-Tages-Rhythmus ergänzt, so dass damit zu rechnen sei, dass binnen relativ kurzer Zeit weitere Präparate zur Verfügung stehen würden.
Zusätzliche Informationen rund um das Thema zuzahlungsfreier Medikamente sind auf den Internetseiten des Bundesgesundheitsministeriums zu finden.
(Quelle VersicherungsJournal 06.07.2006)

Jürgen Zwilling und Ursula Zwilling
- Versicherungsmakler-
juergenzwilling@auc-zwilling.de ursulazwilling@auc-zwilling.de