17.08.2005
Einheitliche Deutsche Rentenversicherung kommt

Alle Träger der gesetzlichen Rentenversicherung schließen sich zum 1. Oktober 2005 unter einem gemeinsamen Dach zusammen. Durch diese Organisationsreform entsteht die Deutsche Rentenversicherung (DRV).Betroffen sind die Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA), die 22 Landes-Versicherungsanstalten (LVA), Seekasse, Bundesknappschaft und die Bahnversicherungsanstalt (BVA). Künftig gibt es also eine einheitliche und gemeinsame Versicherung, für die jedoch die verschiedenen Träger zuständig bleiben. Weniger Bürokratie?Insgesamt sollen sich damit die Verwaltungsausgaben (derzeit 1,7 Prozent der Gesamtausgaben der Rentenversicherung) um weitere zehn Prozent reduzieren – innerhalb von fünf Jahren. Das entspricht Einsparungen von rund 350 Millionen Euro – Geld, das allen Beitragszahlern und Rentnern zugute kommen soll.Ein Teil dieser Einsparungen werde durch Synergieeffekte bei Fusionen und Kooperationen erzielt, heißt es beim Verband Deutscher Rentenversicherungsträger (VDR). Auf Bundesebene gibt es zwei Zusammenschlüsse: · Es verschmelzen der VDR und die BfA zur Deutschen Rentenversicherung Bund, · aus Bundesknappschaft, Bahnversicherungsanstalt und Seekasse wird die Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See. Weniger und größere LVA’sGleichzeitig fusionieren einige Landesversicherungsanstalten zu deutlich größeren Regionalträgern. Bis Anfang 2006 soll es nur noch 16 statt bisher 26 Rentenversicherungsträger geben. Weitere Fusionen auf regionaler Ebene sind angedacht. Die Versicherten und Rentner werden nach einem vorgegebenen Schlüssel verteilt: 55 Prozent werden von den Regionalträgern betreut, 40 Prozent von der DRV Bund und 5 Prozent von der DRV Knappschaft-Bahn-See.Keine Transparenz bei Einkommen und PensionslastenDie Reform ist jedoch halbherzig. Einsparungen beim Personal werden weder angesprochen noch beziffert. Dabei sind die Vergütungen und vor allem die Pensionslasten der zum Öffentlichen Dienst zählenden Institutionen erheblich. Derzeit sind 53.000 Mitarbeiter für etwa 51 Millionen Versicherte zuständig. Einmalige Zusatzkosten entstehen durch ein neues, einheitliches Logo, das rund 100.000 Euro koste. Darüber hinaus entstehen weitere Kosten, etwa durch neue Geschäftsausstattungen, die laut VDR „aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bezifferbar sind”.Zuordnung nach VersicherungsnummerKünftig werden die Versicherten nicht mehr als Angestellter oder Arbeiter einem Träger zugeordnet, sondern nach der Versicherungsnummer, die bei Eintritt in die Rentenversicherung vergeben wird. Diese Nummer verändert sich wie bisher im Laufe des Lebens grundsätzlich nicht mehr.An den Leistungen und Ansprüchen von Rentnern und Beitragszahlern ändert sich durch die Organisationsreform nichts – es gibt also keinen Cent mehr Rente und auch keinen geringeren Beitragssatz. Alle bleiben bei dem Träger, der bisher für das Konto geführt oder die Rente ausgezahlt hat.Reform bringt keine höhere Rente oder niedrigeren Beitragssatz Nur ein sehr kleiner Teil der Versicherten werde im Rahmen eines so genannten Ausgleichs-Verfahrens innerhalb der nächsten 15 Jahre einem anderen Träger zugeordnet. Betroffene werden von Ihrem bisherigen Träger persönlich und rechtzeitig informiert. Weder für Rentner noch für Beitragszahler entsteht durch die Organisationsreform zusätzlicher Aufwand. Sie brauchen überhaupt nichts zu veranlassen, so der VDR
(Quelle: VersicherungsJournal 17.08.2005)


Jürgen Zwilling und Ursula Zwilling
- Versicherungsmakler-
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